Bilac 2010 Schweiz
Situationsbericht über die Teilnahme an der Bilac
Im Jahre 2008 ist der RCN erstmalig dort gestartet. Damals hatten wir das Glück vom Veranstalter einen Vierer geliehen zu bekommen. Ähnliches hatten wir auch 2010 vor gehabt. Aber erst einmal fehlte eine Mannschaft.
Was steckt hinter der Bilac? Lassen wir im Jubiläumsjahr 2010 die Schweizer sich selbst vorstellen.
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Bilac - Die Idee Die Idee haben wir gestohlen, vor acht Jahren nahmen wir uns die Vogalonga als Vorbild für unseren Anlass, den wir im Rahmen der Expo 01 durchführen wollten. Seither ist die Bilac gewachsen und zu einer eigenständigen, jährlich durchgeführten Veranstaltung auf den Jura- Gewässern geworden. Noch haben wir nicht 1.500 Boote wie unser Vorbild in Venedig am Start, zur größten Breitensportveranstaltung für Ruderer und Ruderinnen, Kanuten und Kanutinnen in der Schweiz sind wir aber in der Zwischenzeit herangewachsen. Eine Position, die wir dank zusätzlichen Services (Sammeltransporte, Bootsverleih, Hilfe bei der Unterkunftsorganisation), einem attraktiven Rahmenprogramm, einem gelebten Nachhaltigkeitskonzept und ständiger Innovation gerne behaupten und ausbauen möchten.
Innovation heißt auch sich veränderten Bedürfnissen anzupassen und Chancen, die sich aus Veränderungen ergeben, zu packen. 2010 feiert die Sauciété Nautique Neuchâtel ihr 125-jähriges Bestehen. Ein Grund für die Organisatoren der Bilac, das Ziel ihres Anlasses nach Neuenburg zu verlegen und den Start in Biel durchzuführen. So können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen mit Mitgliedern des jubilierenden Vereins noch einige festliche Momente in Neuenburg verbringen. Wir zählen auf die Ruderinnen und Ruderer sowie Kanuten und Kanutinnen der Schweiz und dem benachbarten Ausland, dass sie dem Ruf der organisierenden Clubs aus Biel/Bienne, Neuchâtel und Solothurn folgen. doppelt auszahlen.
[Quelle: Bilac Webseite www.bilac.ch]
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Den damaligen Teilnehmern des RCN juckte es wieder in den Fingern, die Fahrt anzugehen. Um auch anderen Vereinsmitgliedern diesen Event näher zu bringen, wurde via Mail eine Anfrage gestartet. Schnelle fanden sich einige Ruderinnen und nun standen wir vor der Herausforderung, ein Boot zu bekommen. Unter Mithilfe von Dirk’s guten Kontakten, konnten wir zwei weitere Ruderer gewinnen, so das eine Achter-Mannschaft für die Bilac gebildet werden konnte. Durch die Konzentration auf diese Bootsgattung, waren wir guter Hoffnung ein solches Großboot anmieten zu können. Wir einigten uns recht schnell mit dem Solothurner Ruderverein auf einen Doppelachter als Leihboot. Hierzu nochmals herzlichen Dank für deren Unterstützung.
Die nächste Herausforderung war nun, dass nicht alle Ruderinnen bisher in einem Achter gerudert sind. Leider fand sich im Vorfeld auch keine Zeit, die Mannschaft für eine Fahrt im Achter zusammen zu bekommen. Außerdem haben wir im Verein auch nur einen Riemenachter. Also wurde theoretisch die Mannschaft auf die Plätze verteilt. Dann rückte die Hinfahrt am Freitag näher und ein kleiner Tross aus Autos fuhr zu unterschiedlichen Zeiten Richtung Schweiz.
Ditlinde und Michael besuchten die Werft Stämpfli Racing Boats AG, um sich die neusten Aspekte rund um den Carbon-Skiff zu informieren und mit dem Hersteller vom Clicko-System zu sprechen. Ditlinde informierte sich über Holzeiner, was natürlich Melchior Bürgin aufleben ließ.
Die anderen fuhren nach der Arbeit Richtung Schweiz, Treff war der Solothurner RC für eine Probefahrt des Achters auf der Aare. Nach der kurzen Ausfahrt auf der Aare halfen wir noch schnell den Achter auseinanderzubauen und folgten dem Bootshänger, da wir den Achter in Biel wieder zusammenschrauben mussten. Bei Dunkelheit hatten wir alles geschafft, ein Teil der Mannschaft, suchte noch den richtigen Weg, der dann direkt zu einem Lokal ging, da wir nach getaner Arbeit alle Hunger hatten. Danach ging es zu Fuß mit Gepäck zur Zahnradbahn, um auf dem Berg in der Sportschule Magglingen zu übernachten.
Am frühen Morgen, nach einem kleinen Frühstück runter nach Biel und zum Start. Nachdem der Achter zu Wasser gelassen wurde und die Mannschaft zum Start raus ruderte, konnte erst mal wieder durchgeatmet werden. Der Teil wäre geschafft. Nun noch einige Manöveransagen seitens Dirk und bald erfolgte der Startschuss.
Zusammen mit 71 Booten mit 353 Ruderer/innen ging es gegen 09:35 los auf die 30 km Strecke. Bei schönen, aber welligem Wasser, da eine mit 15 km/h starke Bise den Bieler- und Neuenburger See (22 km) aufwühlte, legten wir uns alle ins Zeug und ließen die Profis in den Rennbooten wegrudern und konzentrierten uns auf die anderen Achter. Steife Bise bei der Bilac Im Zihlkanal wechselte der Schlagmann Michael mit dem Steuermann Dirk. Im ruhigen Kanal (8 km) konnte sich so die Mannschaft auf den neuen Schlagrhythmus einfahren. Außerhalb des Zihlkanal wurde das Wasser wieder unruhig, so dass öfters an den Steuerseilen gezogen werden musste. Zwei Rennboote unterließen das Schöpfen und fuhren randvoll über die Ziellinie, ein sank vor der Ziellinie und erreichte schwimmend das Ziel. Bei uns hielt sich die Wassermenge im Boot in Grenzen.
Nach dem Zieleinlauf wurde es noch mal spannend, da die Bootslänge zwischen zwei großen Steinfelsen manövriert werden musste, damit wir alle am Kieselstrand aussteigen konnten. Also vorher Wasserschuhe anziehen, Strand anpeilen, sanft anlanden, aussteigen und schnell das Boot entleeren, Boot aufnehmen, Waser rauslaufen lassen und Boot auf der Neuenburger Strandwiese hochtragen, damit wieder Platz für das nächste Boot ist.
Nach dem das Boot versorgt und verstaut war, ging es unter die Dusche und danach ein guten Teller zur Stärkung Da einige noch am selbigen Tag zurückfuhren ging es in zwei Gruppen kulturell in Neuenburg hinein, danach fuhren wir mit der Bahn zurück nach Biel und legten nach einem guten schweizerischen Röstli Abendessen unser Haupt erneut auf die Kissen der Sportschule Magglingen.
Am nächsten Morgen, ein besseres Frühstück, eine kleine Wandertour durch die Juraausläufer und dann ging es zurück nach Deutschland.
Der Ruderevent auf dem Bieler- und Neuenburger See mit Stoppuhr? Die steht bei der Bilac im Hintergrund. Wie heißt es noch?
Spass an Leistung - Freude an der Natur.
Hoffen wir dass die Schweizer 2011 nicht die Maut verteuern und eine solche Kurzreise in die Schweiz nicht noch mehr verteuert.
Als Renngemeinschaft erreichten wir im Achter "Otto Grappa" den 12. Platz mit 2:20.51.
Die Renngemeinschaft bestand aus den Teilnehmern: Dirk, Michael, Ditlinde, Erika, Viola, Esther, Meike, Bruno (FR Germania) und Klaus (Worms).
MZ